Es begann alles auf einer asiatischen Party am 17. August 1963 !

Ein "glücklicher Club" liebt die Geselligkeit.

Eine große Vielseitigkeit im Handeln findet man in der Taunusstadt Nastätten auch noch in dem in der Öffentlichkeit bekannten " Tai-Tai-Club ".

Geboren wurde dieser auf einer „ Asiatischen Party " am 17. August 1963. Während man auf dem Boden kauerte und fernöstliche Weisheiten mit der Geburtstagstorte und den entsprechenden Getränken verdaute, beschlossen etliche junge Leute, als „ Tai Tai Club " – also als „ Glücklicher oder auch Freier Jugendclub " – Geselligkeit zu pflegen und gemeinsame Ausflüge zu unternehmen.

Geschäftsführer Hellmut Schlieper und seine Getreuen organisierten damals alljährliche „Sommerfeste" im Hotel Tannenhof und im Schwall. Studienfahrten nach Berlin, gemeinsame Fahrten zu damals sehr beliebten Freilichtaufführungen in Koblenz und auf der Loreley.  Ein Besuch beim WDR und ähnliche Unternehmungen fanden lebhaften Anklang.

Ein Schreiben des Bundespräsidialamtes erinnert an das – allerdings vergeblicheBemühen, sogar vom Bundespräsidenten empfangen zu werden.

Dafür hatten die dynamischen Youngster 1966 mehr Glück mit ihrem Projekt, auf dem Grundstück des Hotels „ ZurAlten Post " einen Jugendraum in einem Kartoffelkeller einzurichten, ganz auf Sperrmüll und eigenes Taschengeld angewiesen statt auf Zuschüsse aus kommunalen Töpfen.

Diese zweite Volksschulklasse des Jahres 1956, hier auf einerWanderung in den Schwall fotografiert, wurde die Keimzelle des " Tai-Tai-Club ", der sich vorwiegend aus diesen Klassenkameraden rekrutierte.

Man organisierte außerdem Orientierungs- und Suchfahrten.

1968 entstand als „Ableger" die Kegelabteilung „ Feuchtfröhlich", die mit Preiskegeln und Hobbyclubmeisterschaften in der „Krone" von sich reden machte und bis heute aktiv geblieben ist. Jährlich stehen großartige Ausflüge mit kulturellem Programm an.

Im gleichen Jahre gründeten die Tai-Tais auch eine nicht weniger aktive Skatabteilung, die allwöchentlich im Hotel Strobel „ trainiert " und mit den Spielverlusten manche Unternehmung finanziert.

Wäre noch zu erwähnen, daß die Tai-Tais prächtige Wagen zum Nastätter Oktobermarktfestzug bauen.

Die rund zwei Dutzend treuen Mitglieder sind übrigens auch außerhalb ihres Clubs aktiv: in Parteien und Verbänden, in der Stadt und in Vereinen.

Sie stellten lange Zeit den Stadtbürgermeister, den Ortsbauernschaftsvorsteher, den NCC-Präsidenten, den Vorsitzenden der Kolpingfamilie und im Stadtrat gab es mehrere Mitglieder des„ Glücklichen Clubs ", der auch im Kreistag und sogar im Mainzer Landtag vertreten war.

Viel hat sich hier in den letzten Jahren nicht verändert. Zwar werden NCC und Kolpingfamilie nicht mehr von „Tai-Tais " geleitet, doch sind diese noch immer geschätzte Mitglieder.

Sie stellen auch, neben so prominenten Persönlichkeiten wie Kurt Beck, Rudolf Scharping, Bernhard Vogel und andere wichtigen Personen zwei der „Lustigen Blaufärber" und sitzen überdies im Vorstand der Apothekerkammer.

Besonders Stolz ist man natürlich daß aus den Reihen des Tai Tai Clubs der Innenminister in Rheinland Pfalz, Karl Peter Bruch hervorgegangen ist und man freut sich, daß Karl Peter Bruch auch heute noch als Minister aD trotz weiterer arbeitsaufwendiger Ämter immer wieder Zeit findet, mit den Freunden eine " Kugel " zu schieben.

GESCHICHTEN RUND UM DEN BIENENKORB

Verfasser : Winfried Ott